Auf geht’s nach Edinburgh
Unser B&B in St. Andrews war ein sehr skurriller Ort. Das Zimmer klein und alles andere als schön, die Betreiber des Guesthouses etwas merkwürdig. Zwei asiatische Mädchen (von denen eine bei unserer Ankunft die Türklingel nicht gehört hat und uns erklärt hat, sie sei aber doch sehr, sehr laut!?) und ein männlicher Steve Urkel Klon schmissen den Laden. Steve bediente uns auch beim Frühstück. Eine sehr interessante Erscheinung: etwas federnd in den Knien, mit leicht gebeugtem Oberkörper – in etwas geduckter, untertäniger Haltung – schlich er von Tisch zu Tisch. Er sah dem Original unheimlich ähnlich und wir mussten aufpassen, dass wir nicht Steve zu ihm sagten. Erstaunt hat uns lediglich die sehr maskuline Stimme, die aus Urkel kam. Darüberhinaus war der Knabe irre kräftig. Er hat mir das Gepäck abgenommen und es mal eben die 2 Etagen runtergetragen, als ob es gar nichts wäre! Wow!
Nachdem wir das Doune House verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Wir fanden ihn sehr schnell und bestiegen den Bus X59 um 9.40 Uhr nach Edinburgh. Der freundliche Busfahrer wies uns noch darauf hin, dass es sich bei unseren Tickets um Tageskarten handelte und wir den ganzen Tag damit fahren könnten. Ja, DAS kennen wir schon aus Newcastle! Zwei Stunden dauerte die Fahrt und um 11.40 Uhr kamen wir in Edinburgh an. Die Sonne schien und tauchte die Stadt (und die Einkaufsparadiese) in freundliches Licht. Hier waren wir willkommen!
Um uns in den Wirren des ÖV zurecht zu finden, haben wir es uns als erstes im Starbucks gemütlich gemacht, einen Kaffee getrunken und uns die Fahrplan App des ansässigen Busunternehmens runtergeladen. So konnten wir recht schnell die für uns in Frage kommenden Busse herausfinden. Mit dem Bus der Linie 3 – und einem neuen Tagesticket des Lothian Bus Services – fuhren wir zu unserem Guesthouse. Irgendwas ist ja immer, wenn wir reisen, deshalb überraschte es uns auch nicht, dass es die angegebenene Haltestelle „Peel Terrace“ gar nicht gab. Egal, die Nächste nach Mayfield Terrace mussten wir raus und so stiegen wir an der Royalen Blindenschule aus. Die Entfernung passte, unsere Unterkunft konnte man bereits sehen.
Nachdem wir unser sehr geräumiges Zimmer in Beschlag genommen hatten, fuhren wir mit dem Bus zurück in die Stadt. Wir hatten auf der Fahrt hierher bereits einige Orte gesehen, die wir aufsuchen MUSSTEN! Schnell verschwanden die ersten Pfund in der britischen Wirtschaft und wir zogen mit gefüllten Taschen weiter.
Wollten wir nicht auch Sightseeing betreiben? Egal, Morgen würde auch noch ein Tag sein, waren wir uns einig und fuhren mit dem Bus zum Ocean Terminal – einem Shopping Center am Hafen. Man beachte: wir machten schon die dritte Fahrt mit ein und demselben Tagesticket!! Das Shopping Center war nicht so gross wie erwartet. Trotzdem wurden wir fündig. Katarina machte bereits die ersten Einkäufe für die lieben daheim Gebliebenen. Keine Angst Remo, es wird dir alles passen! Der freundliche Verkäufer hat es anprobiert. Als wir dann noch nach Shorts und Unterwäsche fragten, die er für uns Probetragen könnte, fand das seine Kollegin irgendwie lustiger als er selbst. Er musste zwar etwas grinsen, aber seine Kollegin hatte echt Spass.
Gegen 20 Uhr schlossen die Geschäfte und wir hatten langsam Hunger. Was gab es alles? Oh, praktisch, das Wagamama war direkt über uns. Nichts wie hin, da wussten wir auch gleich was wir nehmen sollten.
Nach dem Essen fuhren wir satt und zufrieden mit dem Bus nach Hause. Wir hatten einen ruhigen Abend. Den hatten wir uns auch verdient, denn vermutlich hatten wir heute mehr Meilen gemacht, als die Tage davor.
Morgen geht der Spass weiter, das Wetter soll wieder sehr gut sein.
Liebe Grüsse und bis Morgen
Katarina + Anja
PS. Der Grund, warum dieser Bericht erst heute kommt, ist der, dass ich mir Gestern Abend die Fingernägel lackiert habe. Ich denke, ihr habt alle Verständnis, dass ich da wohl kaum schreiben konnte!?