Route: Wanderung von Torcross nach Dartmouth
Entfernung: 19,4 km, 581 m aufwärts, 511 m abwärts
Übernachtung: Appletree Court House, Darthmouth
Tag 5 – ein sehr bedeckter Tag
Ich sitze vor dem Computer und überlege, was ich heute schreiben soll. Es klingt an Tag 5 inzwischen etwas eintönig, aber ich kann es nicht ändern: Um 8 Uhr gingen wir zum Frühstück! 🙂
Das Schöne an diesem B&B war ganz sicher nicht das Zimmer auf Kellerebene, aber der Frühstückstisch für 15 Personen war wirklich toll. Da sitzt man mit allen anderen Gästen an einem grossen Tisch. Heute waren es nur wenige Personen: eine ziemlich doofe Österreicherin, die uns von ihrer etwas chaotischen Reiseplanung erzählt hat („ich bin so, das sind meine Gene“ = Übersetzung „Strohdoof“) und drei Personen, die gestern auch schon da waren. Nach Salcombe kommt man gerne um seine Hochzeit zu feiern. Und auf einer solchen waren die drei auch. Der Optik nach zu urteilen war es eine Megaparty….
Nach einem guten Frühstück packten wir unsere Sachen. Schliesslich ging es heute ein Häuschen weiter, in einen anderen Ort. Um 9.30 Uhr kam unser Taxi, welches uns nach Torcross bringen sollte. In Torcross waren wir als Erstes einkaufen. Schliesslich brauchen wir Verpflegung für den Tag. (Philip, aufgepasst:)
Die heutige Wanderung war nicht so lang und auch nicht so anstrengend wie die bisherigen. Zumindest behauptete das unser schlauer Reiseführer. Da war von „easy“ die Rede und später von „streng“. Genauso war es auch. Anfangs ging es wirklich total easy immer geradeaus. Ohne jegliche Steigung oder widrige Wegverhältnisse. So nahmen wir es ganz entspannt und wanderten gemütlich immer der Nase nach. Nach ca. 4 km änderte sich die Topographie und das war auch ganz gut so. 1 Stunde immer nur geradeaus, ist schon arg langweilig. Die Langeweile des Weges nahm man uns direkt, indem man alle zu durchquerende Tore nur noch mit Treppen versah und auf zu öffnende Tore weitestgehend verzichtete. Klasse, ich liebe diese Scheissdinger! Die Schuhe schwer wie mit Blei gefüllt, wenn man über diese Zäune steigen muss.
Ausserdem war die Route heute etwas asphalt-lastig. Es war wahrlich keine Freude, einen Grossteil der Strecke auf dem harten Boden zu laufen. Überhaupt führte die heutige Strecke nicht nur an der Küste entlang, sondern auch durchs Landesinnere – weit entfernt von der Küste. Uns fiel beim Laufen auf, dass uns vorher auch Niemand gesagt hat, wie schön die Strecke doch sein würde. Das war eigentlich schon verdächtig. Normalerweise wurde uns in jedem Ort gesagt, dass wir nun den „schönsten Walk der Strecke“ vor uns haben. Da spinnen die ja hier ein bisschen. Wenn ich es mir recht überlege, selbst der Taxifahrer hat mich Gestern gefragt, wie ich diesen „Teil der Welt“ finde. Hallo? Was ist das für eine bescheuerte Frage? Soll ich das hier mit Karibik vergleichen? Oder mit der antarktischen Küste? So blöd. Natürlich habe ich ganz nett gesagt, dass es ein „really beautiful place“ ist. Er war zufrieden, offensichtlich die top Antwort.
Zurück zu unserer heutigen Wanderung: Nach ungefähr 10 km überfiel uns ein leichtes Hüngerchen und wir suchten uns eine Bank. Nachdem wir in den letzten Tagen IMMER eine Bank mit Lehne hatten, suchten wir auch heute nicht einfach „irgendeine“ Bank, sondern die PERFEKTE Bank! Wer suchet der findet, um 12.30 Uhr nahmen wir auf einer Bank mit Lehne Platz und verzehrten unser Sandwich und die halbe Schokolade….
Das Mittagessen gab uns Kraft und wir setzten unsere Wanderung fort. Der Weg war sehr unspektakulär. Ich sehe mich durchaus in der Lage, aus dieser fast schon langweiligen Wanderung, eine heisse Abenteuer-Story für euch zu basteln, aber ich lasse es. 😉 Kurz vorm unserem Ziel (1 km vor Dartmouth) legten wir noch eine Pause ein. Schliesslich hatten wir noch jeder einen Apfel, eine Tüte Chips und die Schokolade. Ich kann jetzt gar nicht mehr nachvollziehen warum (es hatte ganz sicher einen sehr wichtigen Grund), aber wir verzichteten auf den Apfel und verzehrten lediglich Chips und Schokolade.
So gestärkt ging es weiter nach Dartmouth. Dort waren wir gegen 15 Uhr und begaben uns auf direktem Wege – mit kleineren Abstechern in diverse Shops, die auf dem Weg lagen – zu unserem B&B. Besonders in Auge fiel uns auf dem Weg ein Geldautomat der HSBC-Bank. Ich weiss nicht genau wie gross der durchschnittliche Engländer ist, aber ein Geldautomat in Kniehöhe scheint mir doch etwas niedrig….
Der Gang durch die Stadt war nicht ohne. Es ging bergauf und das nicht zu knapp. Um 16 Uhr kamen wir ziemlich erschöpft in unserem 5-Sterne-B&B an. 5 Sterne klang super und das hatten wir uns nach dem Keller-Zimmer auch wirklich verdient. Die Herbergsmutter erschien uns etwas überordentlich. Sie wusste es gar nicht zu schätzen, dass wir vor der Haustür den Dreck aus unseren Schuhen geklopft haben. Unser Zimmer stellte sich als sehr geräumig heraus und von der „interessanten“ Dekoration mal abgesehen, schien es wirklich schön. (Ausserdem hat es eine Waage im Badezimmer, die total falsch geht. Aber sowas von falsch!!!)
Jetzt sitzen wir in einem gemütlichen Pub und werden gleich eine Etage höher ein leckeres Steak essen. Yammi!
Liebe Grüsse und bis Morgen!?
Katarina und Anja
Hi ihr zwei!
Wouw – 2 (in Worten: ZWEI) Äpfel habt ihr eingekauft, sowas von vorbildlich!!! (Nur unter uns: wurden die eigentlich später den Schafen verfüttert?). Und nur 1 Milky Bar für zwei?!? Okay, steht ja drauf, „Sharing Block“, aber man muss doch nicht immer alles so wörtlich nehmen?!? Auch die Chips scheinen verbrauchergerecht zu sein – „Walkers“! Ach so, das ist wohl der Name des Herstellers…
Aber wieso ihr auch immer dieses Blei in die Schuhe füllt – very strange… Dabei macht Katarina doch einen recht sportlichen Eindruck beim Überklettern eines dieser – ich zitiere: Sch****dinger. Oder bleibt sie im nächsten Augenblick mit ihrem Bleischuh am Pfosten hängen und landet bäuchlings auf der Wiese…?!? (Hoffentlich keine Schafe da…).
Ach nee, die Äpfel wurden gar nicht gegessen, warum bloss wundert mich das nicht…? Klar, Schokolade löst zwar keine Probleme, aber das tut ein Apfel ja auch nicht!
Ja wenn’s denn nur Dreck gewesen ist, den ihr vor dem *****-B&B aus den Schuhen geklopft habt – oder war da am Ende noch ein wenig Schaf dabei?
Aber soooo süss doch der Teddybär! Nicht jede Herbergsmutter hat schliesslich einen attraktiven, 23jährigen Sohn im Angebot! Ach, und diese Waagen, das können man und frau einfach nicht ernst nehmen, ist eine dumme Erfindung, zeigen nie an, was sie sollten.
Nun ist also morgen schon bzw heute das grosse Finale. Was ich bei all den schönen Sandstränden noch vermisse, ist der Bericht über das Bad im Meer.
Bei den läppischen 17,6 Kilometern, die für morgen geplant sind, müsste das doch wohl drinliegen! Schliesslich sind Sonne pur und 29 Grad angesagt – bei uns.
Na dann lauft mal schön und nicht vergessen: „a bar a day keeps the doctor away“ – oder so ähnlich.
Liebe Grüsse,
Philip