Ein perfekter Tag
Als wir am Morgen erwachten schmerzten die Glieder. Der Rücken und die Beine. Die Füsse gingen eigentlich. Aber son Kaltstart am Morgen konnte man eigentlich auch gar nicht wirklich werten. Man musste ja wenigsten erst mal aufstehen und sich bewegen. Und siehe da, die Welt war in Ordnung, der Tag konnte kommen.
Nach einem tollen Frühstück bei Julie (die übrigens tatsächlich ganz feines Shortbread backt!), machten wir uns um 10 Uhr auf den Weg, Wir waren wieder sehr spät dran, hatten es aber auch nicht eilig. Die Wegstrecke war sehr kurz und wir wollten es gemütlich angehen. Wie gewohnt kauften wir uns zuerst unser Mittagessen: Sandwiches, Äpfel und so klitze-klitze-kleine Chipstüten, die kaum ins Gewicht fielen und winzige Miniatur Schokoladenriegelchen. Alles nur so kaum erkennbare Minidinger, ich schwöre!
Entgegen der Behauptung des Wetterdienstes, schien die Sonne. Das hiess: Sonnencreme raus und eincremen, Jacken in die Rucksäcke verstauen und Sonnenbrille auf. Es konnte losgehen. Der Weg führte nur kurz durch die Strassen von Leven, bis wir am Strand ankamen. Hier liefen wir eine ganze Weile. Zwischendurch führte der Weg immer wieder in die Dünen. Für unsere Füsse eine echte Wohltat. Kein Vergleich zu dem gestrigen Marsch auf Aspalt und Beton. Ein ganz toller Weg präsentierte sich uns bei schönstem Wetter.
Heute sah ich die ersten Weiden! Einmal mussten wir sogar über ein Weidegatter klettern. Zunächst dachte ich „Scheisse, klettern“, der nächste Gedanke aber war „Moment, warum ist hier überhaupt abgesperrt und nicht auf?“. Kühe! schoss es mir durch den Kopf und ich sah mich hektisch um. Keine Tiere in Sicht. Es kamen auch keine. Wir sahen zwar einige Kühe, kreuzten aber nie deren Weiden. Die gefährlichsten Lebewesen, die wir gestern und heute zu Gesicht bekamen waren Hunde, Velofahrer und Golfer. Wobei die schottischen Velofahrer wohl als besonders aggressive Rasse einzustufen sind. Ein weibliches Exemplar trachtete Katarina gestern schon einmal nach dem Leben. Hier war echte Vorsicht angebracht!
Um 12.30 Uhr machten wir ein erstes Päuschen. Wir hatten es heute wirklich nicht eilig. Mittagessen in den Dünen. Das hatte was. Um 13.20 Uhr ging es weiter – bis zur nächsten Pause. Bereits eine Stunde später fanden wir ein schönes Plätzchen am Strand, wo wir uns niederliessen und die Sonne genossen. Es war ein toller Tag!
Um 16 Uhr sind wir in unserem B&B angekommen, haben geduscht, den (leider) vorhandenen Sonnenbrand versorgt und etwas gechillt. Gleich geht es zur „Ship Inn Taverne“, die direkt am Strand liegt und uns wärmstens zum Abendessen empfohlen wurde. Die Sonne scheint immer noch und wir werden den Tag genauso gemütlich ausklingen lassen, wie er auch angefangen hat.
So stellen wir ihn uns vor, den perfekten Tag!
Liebe Grüsse und bis Morgen!
Katarina + Anja