Route: Wanderung von Burntisland nach Leven
Entfernung: 15 Meilen/24 Kilometer
Übernachtung: Dunclutha Guest House, Leven
Ist der erste Tag der schlimmste?
Wandertag 1. Der Wecker klingelte um 8 Uhr, der Blick aus dem Fenster versprach gutes Wetter, schnell angezogen, Frühstück um 8.30 Uhr mit geniessbarem Kaffee, Obst, Müsli, Toast und wabbeligem Rührei mit Schinken. Etwas viel, aber eine gute Stärkung kann nicht schaden, dachten wir uns.
Eddie, der Besitzer unseres Guesthouses hat uns wertvolle Tipps für unsere Wanderung gegeben und man hatte ein bisschen den Eindruck, dass er am liebsten mitgekommen wäre. Es war alles dabei, bei seinen umfangreichen Schilderungen. Über die heutige Etappe generell, tolle Aussichtspunkte, allerhand historisches und Berichte über Naturgewalten. Bei der Schilderung wie Alexander III. vom Pferd fiel, bin ich geistig ausgestiegen…
Aufbruch um 10 Uhr, Sonnenbrillen raus um 10.15 Uhr. Es lief echt super und die Gegend war wunderschön. Einziges Manko: der Weg direkt an der Hauptstrasse von Burntisland entlang. Das änderte sich zum Glück bald und wir konnten auf weichem Untergrund laufen. Nur kurze Zeit später zogen wir auch die Jacken aus. Im T-Shirt lief es sich einfach viel schöner, denn warm war es wirklich.
Die ersten 3 Stunden vergingen wie im Fluge. Als wir um 13 Uhr unsere Mittagspause machten, hatte ich das Gefühl wir wären bereits kurz vorm Ziel und hätten nur noch wenig zu laufen. So gut kamen wir voran. Die Ernüchterung folgte nach dem Blick auf die Karte. Wir hatten noch nicht mal die Hälfte der Strecke geschafft! Mit dem Frust kam der Regen. Gut, es war absehbar. Schliesslich konnten wir sehen, dass es hinter uns sehr dunkel war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Regen uns einholte. Solange wir liefen, waren wir schneller. Jetzt sassen wir aber und fanden den Regen alles andere als schön.
Mit Regenjacken bewaffnet zogen wir gegen 14 Uhr weiter. Nach ca. 10 Minuten konnten wir die Jacken bereits ausziehen und es war noch wärmer als vorher. Im T-Shirt ging es fröhlich weiter. Naja, soooo fröhlich dann doch nicht mehr. Die ersten 3 Stunden waren klasse, dann wurde es langsam sportlich. Die Bewegung war deutlich in den Beinen zu spüren. Die Füsse fingen ebenfalls langsam an zu schmerzen. Dabei dachten wir, wir wären gut in Form an den Start gegangen. Schliesslich haben wir ja vorher trainiert – so ungefähr 52 Wochen vorher…
Um 15.45 Uhr war es Zeit für die nächste Pause. „Sportlich“ wurde allmählich zu „anstrengend“ und wir waren sehr froh, die Schuhe mal kurz ausziehen zu können. Wir sanken auf eine der erstaunlich häufig vorkommenden Bänke. Allmählich wanderten die Gedanken zum B&B mit flauschigem, dicken Teppich, welches uns in Leven erwartet. Aber der Weg war noch ganz schön weit.
Diese Pause hat uns nur kurzfristig aufgerichtet. Ziemlich angeschlagen setzten wir den Weg fort. Die Schuhe scheuerten, die Füsse machten sich deutlich bemerkbar und schrien nach „hört endllich auf zu laufen ihr Deppen!“ Aber am ersten Tag direkt schlapp machen? DAS geht nun wirklich nicht. Um 18 Uhr erreichten wir unser Ziel das Dunclutha Guesthouse und waren wirklich froh, es geschafft zu haben. Der erste Tag war streng. Besonders deshalb, weil ein grosser Teil der Strecke durch die Stadt führte. Auf Asphalt zu laufen ist einfach deutlich anstrengender, als auf Wald- oder Sandboden.. Aber: Das Bier schmeckt heute richtig gut!
Liebe Grüsse und bis Morgen!?
Katarina + Anja