Wanderung von Tenby nach Manorbier

  • 9.40 Uhr: Start der Wanderung
  • 15.30 Uhr: Ankunft im Hotel Castlemead in Manorbier
  • Kilometer / Höhenmeter / Schritte:
    12.5 km / Anstieg 288 m, Abstieg 290 m / 19.138 Schritte

Der Sonne entgegen

Nachdem ich gestern Abend um 21 Uhr im Bett war, habe ich geschlafen wie ein Stein. Ich bin das erste Mal um zwei Uhr aufgewacht, um dann noch bis halb sieben weiterzuschlafen. Heute früh war ich topfit. Die Beine fühlten sich in Ordnung an, lediglich der Rücken schmerzte etwas. Das kam wohl vom Rucksack tragen, denn das bin ich schliesslich nicht gewohnt. Insgesamt war alles ok, so dass der heutige Tag kommen konnte. Wie auch gestern gingen wir um 8 Uhr zum Frühstück. Heute gab es zum Rührei und Omelette mit Toast, noch für jede von uns eine Portion Cerealien. Also so Flakes. Die waren gar nicht mal so schlecht. Auf Obst zum Frühstück verzichteten wir auch diesmal.

Wir liessen es recht langsam angehen und packten zunächst unsere Tagesrucksäcke. Die Regenhosen konnten wir ausladen, die sollten wir heute nicht brauchen. Es war ausschliesslich gutes Wetter angesagt, auch wenn es jetzt noch gar nicht danach aussah. Aber spätestens ab Mittag sollte die Sonne scheinen. Plötzlich stand Tony in der Tür. Der Gepäcktransport war schon da und wollte unsere Koffer holen. Na klasse. Reklamation zwecklos, schliesslich war es bereits 9 Uhr und das war genau die Zeit, zu der unser Gepäck fertig sein sollte. Selten kamen die Fahrer allerdings tatsächlich so früh. Hastig warfen wir alle Sachen in die Koffer, klappten sie zu und gaben sie dem Fahrer mit. Schnell stellte sich heraus, dass es gut war, die Regenhosen nicht mitzunehmen. Den freigewordenen Platz brauchten wir für all die Dinge, die eigentlich in unsere Koffer gemusst hätten und in der Hektik den Weg nicht gefunden hatten. Statt der leichten Regenhosen galt es plötzlich noch mal eben ein Kilo Äpfel zu verstauen. Super!

Als wir alles gepackt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Auto. Tony brachte uns zurück nach Tenby, wo wir gestern unsere Tour beendet hatten. Dort ging es heute weiter. Tony setzte uns nicht mitten in der Stadt aus, sondern am Strand von Tenby. Bei dem Ausblick bekam selbst ich Lust zu wandern. In der Ferne schien bereits die Sonne. Wir starteten am Strand, liefen durch den feuchten Sand. Am Ende des Strandstückes angekommen, zweigte der Weg aufs Grün ab. Kein Wald, keine Treppen, nur einfach, grünes Gras. Das war toll und es lief sich wirklich ausgesprochen gut. Überhaupt versprach das heutige Höhenprofil einen schönen Tag – kein Vergleich zu dem gestrigen Desaster.

Nach 6 km machten wir um 12 Uhr eine erste Pause. Einkaufen waren wir heute nicht, wir hatten noch genügend Vorräte. Und so gab es für mich einen Salat und für Katarina jede Menge Obst und eine kleine Tüte Chips. Das war völlig ausreichend. Wir sassen am Strand in Lydstep in der Sonne und genossen unsere Ruhe. Wir mussten uns stärken, in unserer App konnten wir sehen, dass es nur wenig später aufwärts gehen sollte. Ich hatte Angst, Katarina sah es eher entspannt. Unsere Pause war nicht so lang, um 12.25 Uhr brachen wir schon wieder auf.

Die nächste Steigung kam, war aber nicht so schlimm wie befürchtet. Und die in unserer App sehr fürchterlich aussehende Steigung, die uns danach ereilen sollte, kam irgendwie gar nicht. Also, es ging schon noch mal wieder aufwärts, aber längst nicht so schlimm wie angenommen. Heute blieben ich von der Idee keinen Meter mehr gehen zu wollen, verschont. Der Weg war wirklich richtig toll und die Wanderung hat irre Spass gemacht. Etwas lästig war, dass wir ständig Militärgebiet kreuzten oder sogar umwandern mussten. Und ganz ätzend war, dass den ganzen Vormittag ein Helikopter neben uns herflog. Auf und ab, hin und her. Sehr lästig, weil laut.

Um halb drei kamen wir am Strand von Manorbier an. Da die Sonne so schön war und wir ja wirklich sehr früh dran waren, machten wir es uns am Strand bequem. Die Äpfel, die wir den ganzen Tag mitgeschleppt hatten, wollten auch gegessen werden. Anschliessend lagen wir noch eine ganze Weile in der Sonne, weil unser Hotelzimmer sowieso erst ab 15 Uhr bezogen werden konnte. Das Hotel war nicht weit vom Strand entfernt und wir hatten also jede Menge Zeit.

Die heutige Wanderung war richtig, richtig klasse. Mit 12.5 Kilometern auch lang genug. Obwohl es heute nicht so anstrengend war, hatte ich überhaupt keine Lust noch weiter zu laufen. Wenn ich daran denke, dass ab morgen die Touren länger werden, wird mir schon leicht schlecht. Morgen ist ausserdem wieder so ein Dooftag mit vielen Steigungen. Die erste konnten wir heute schon sehen und waren froh, dass sie erst für morgen früh auf dem Programm steht. Ich glaube zwar nicht, dass ich mich morgen darauf freuen kann, aber wer weiss. Vielleicht werden wir mit einem grandiosen Frühstück überrascht und der Tag beginnt voller Energie.

Wir haben heute übrigens extrem schlechtes Internet. In diesem Dorf scheint das Mangelware.

Bis morgen?
Katarina und Anja