Anreise:
Flug BA0711 10.25 Uhr ab Zürich  – 11.20 Uhr an London Heathrow
Weiterfahrt mit dem Zug nach Padstow

Übernachtung: Old Custom House Inn, Padstow


Eine (sehr) beschwerliche Anreise

Son Reisetag ist ja bekanntlich nie besonders lustig, aber so scheisse wie heute haben wir es bisher nie getroffen. Am Flughafen lief es noch gut – also zumindest am Anfang. Nach der Aufgabe unseres Gepäcks gab es noch einen schnellen Kaffee in der „bye bye Bar“, bevor wir uns mit genügend Zeit im Gepäck auf den Weg zum Gate machten. Die Security Kontrolle ging ruckzuck. Kein Warten, kein Anstehen. Katarina war bestens vorbereitet: kein Gürtel mit Metallschnalle, keine Flüssigkeiten und kein Tablet oder Computer im Handgepäck. Wow! Während ich mein Handgepäck auf links krempelte (iPad auspacken, Säckchen mit Flüssigkeit herauskramen) und mich meines Gürtels MIT Metallschnalle entledigte, überlegte ich, ob das nur Show war oder ob sie wirklich nicht mal eine existentiell wichtige HANDCREME dabei hatte? Der freundliche Herr bei der Security sagte dann auch noch „bei Ihrer Kollegin ging es schneller…!“ Na, Danke!

Pünktlich um 10 Uhr wurden wir zum Boarding gerufen. Alles lief nach Plan. Wir liessen erstmal die anderen Leute einsteigen und gingen zum Schluss in die Maschine, nahmen unser Plätze 7A und 7B ein und waren parat zum Abflug. Es lief alles wie am Schnürchen – wäre da nicht plötzlich diese Durchsage gekommen. Keine Starterlaubnis – warten! So warteten wir und warteten wir… um 11.30 kam die gute Nachricht: wir sollten in den nächsten 10 Minuten starten! Yes! Um 11.45 Uhr bewegte sich das Flugzeug vom Gate weg…. und stand wenige Meter für die nächsten 15 Minuten. Wir hatten es fast nicht mehr erwartet, aber danach starteten wir tatsächlich.

Der Flug verlief sehr ruhig, leider nicht reibungslos. Vor der Landung mussten wir wieder warten und kreisten weitere 15 Minuten über London. Der Landeanflug war alles andere als schön. Ich mag es einfach nicht, wenn es so wackelt. Katarina versuchte mich zu beruhigen, indem sie mir sagte „stell dir vor, du bist im Europapark in der Achterbahn.“ Es half nicht. Während ich mich mental auf mein baldiges Ableben vorbereitete, durchdrangen plötzlich weitere Worte die Stille im wackelnden Flugzeug: „Wir haben ein viel grösseres Problem, mir wird nämlich schlecht!“, tönte es von der Seite. Zack, das waren sie. Die Worte, die meine Ängste blitzartig verschwinden liessen. In Erwartung anderer Dinge schrecklichsten Ausmasses, schaute ich mich hektisch nach der nächsten Tüte um und fragte mich, ob es wohl übertrieben wäre, wenn ich sie direkt aus der Sitzlehne riss…. kurze Zeit später setzte die Maschine auf. Geschafft! Mit knapp 90 Minuten Verspätung landeten wir um 12.46 Uhr Ortszeit in London Heathrow.

In London fanden wir sehr schnell den richtigen Bus und setzten unsere Reise fort. Mit dem Bus ging es nach Reading und von dort fuhr unser Zug nach Bodmin. Es lief gut. Der Zug hatte zwar eine leichte Verspätung, aber wir waren guter Dinge. Nicht ahnend, dass das dicke Ende noch kommen sollte…. der Zug bummelte sich fröhlich eine immer grösser werdende Verspätung zusammen, bis er nach gefühlt endlosen Stunden Fahrt in Liskeard zum Stillstand kam. Ein Starkstromkabel lag zwischen Liskeard und Bodmin auf den Gleisen. Super, wäre ja auch zu schön gewesen. Nichts ging mehr, wir standen und warteten. Die Infos kamen schleppend, niemand konnte sagen wann die Strecke wieder frei würde. Nachdem die Zeit ins Land strich und die Zugbegleiter bereits Informationen über Regressforderungen aufgrund der grossen Verspätung an die Reisenden durchgaben, entschieden wir uns den Zug zu verlassen und mit dem Taxi weiterzufahren. Gesagt, getan, also raus aus dem Zug. Wir waren nicht die Einzigen die diesen Weg wählten, aber die Einzigen, die diese Idee bereuen sollten.

Wir versuchten unser Glück bei 5 Taxiunternehmen. Erfolglos! Entweder waren sie nicht in der Nähe, sie fuhren nicht so weit wie wir wollten oder die Nummern erwiesen sich als veraltet. Einen Taxifahrer der andere Reisende abholte, fragten wir ebenfalls um Rat, aber auch er konnte uns nicht helfen. Was sollten wir also tun? Wieder zurück zum Zug…. schade, schade, war da kein Zug mehr. Die Strecke ging offensichtlich wieder auf in der Zwischenzeit und der Zug ist vermutlich längst in Bodmin eingefahren. Klasse, es läuft! Tja, was sollten wir tun? Warten. Irgendwann musste ja der nächste Zug kommen. Wir hatten Spass. Vertrieben uns die Zeit mit Fotos machen und lauschten den Ansagen auf dem Perron. Ansonsten passierte in Liskeard nicht soooo viel und wir waren die einzigen Reisenden, die dort auf einen Zug warteten. Es war inzwischen 19.50 und der nächste Zug war um 20.21 Uhr angekündigt. Aber was war das? Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich ein Zug auf. Ein kleiner Zug, bestehend aus einem Wagen. Egal. Rein!

Ich kürze das Ganze hier mal einfach ab: der Zug fuhr 10 Minuten nach Bodmin. Von dort aus nahmen wir ein Taxi nach Padstow, bezahlten 50 Pfund dafür und waren um 21 Uhr auf dem Zimmer. Der geplante Bus wäre um 19.19 Uhr in Padstow angekommen.

Eine so anstrengende und mit Pannen übersähte Anreise hatten wir noch nie. Da muss die Wanderung ja super werden! Wir freuen uns beide sehr darauf. ABER: trotz der aufregenden Anreise sind mir die vielen Kuhweiden hier in Cornwall nicht entgangen!

In diesem Sinne

Bis Morgen!?

Katarina & Anja