Route: Wanderung von Painswick nach Kings Stanley
Entfernung: 16.5 Kilometer
Übernachtung: Valley Views, Kings Stanley
Stockenten gesichtet!
Guten Morgen, Painswick! Die Nacht war gut, trotz der Hitze im Zimmer, die uns etwas zu schaffen machte. Die Bettdecken waren derart dick, als ob man in der Nacht einen Wintereinbruch zu erwarten hatte. Dem war aber nicht so. Trotz der Hitze haben wir sehr gut geschlafen, uns schnell angezogen und parat gemacht für das erste englische Frühstück!
Als ersten Gang assen wir Müsli mit Joghurt, im zweiten, warmen Frühstücksgang gab es Rührei mit Bacon und Toast. Sehr fein. Der Kaffee war genauso stark, wie wir das von Tee im allgemeinen auch erwartet haben… Gut packten wir anschliessend unsere Tagesrucksäcke und machten uns auf den Weg. Am ersten Tag dauert das immer etwas länger, weshalb wir erst gegen 10 Uhr das Hotel verliessen, um den örtlichen Supermarkt zu plündern.
Wir brauchten Sandwiches für unser Mittagessen, Äpfel und natürlich je einen Milky Bar. Letztere fanden wir als Erstes in dem kleinen Laden. Sandwiches fanden wir direkt im Kühlregal am Ende des Ganges. Die Auswahl war enorm. Es gab Thunfisch-, Thunfisch-Mayo- und Thunfisch-irgendeineSauce-Mais-Sandwiches. Wir entschieden uns für Letzteres!
Um halb 11 Uhr waren unsere Sachen verstaut und wir wollten uns endlich auf den Weg machen, da wurden wir von einem Einzel-Wanderer angesprochen. Er war Deutscher und da wir keine Ahnung hatten wie er hiess, nannten wir ihn Raimund (nur für uns natürlich!). Raimund war schwer beeindruckt, welche Etappe wir laufen wollten. Für ihn waren wir vermutlich die grössten Tippelschwestern unter der Sonne. Das baute auf!
Der Himmel war heute zwar bedeckt, aber es war unheimlich warm. Schwül warm, richtig bäh. Tapfer absolvierten wir unseren Marsch, der uns zum Glück sehr oft durch Wälder führte. Die Aussicht war zwar nicht überaus berauschend, aber dafür konnte man die Temperaturen besser aushalten. Auf mehrfachen Rat haben wir uns für die diesjährige Wanderung besser vorbereitet: Wanderstöcke zierten unsere Rucksäcke und wurden bei der ersten Steigung direkt getestet. Diese Anschaffung (Danke Karen, dass ich mir deine leihen durfte!) hat sich wirklich als äusserst brauchbar erwiesen. Steigungen und Gefälle sind deutlich besser und einfacher zu bewältigen. Auf vielen Wegen hat man einfach viel mehr Halt und was ausserdem noch richtig klasse ist an den Dingern: man hat einen Platz für seine Hände gefunden Nix dicke Finger, weil runterhängend!!!
Um 12.20 Uhr waren wir zwar erst 6,5 km gelaufen, fanden aber ein schönes Plätzchen für unser Mittagessen. Lecker, dieses Thunfisch-Sandwich mit Mais! Auch eine kleine Tüte Chips fand den Weg in unsere Mägen. Allzu lange verweilten wir nicht, denn es waren noch immer 10 km zu laufen. Die Rucksäcke wurden langsam schwerer und meiner fing an, an den Schultern zu scheuern. Ganz blöde. Vermutlich haben wir Morgen von den Stöcken ohnehin fürchterlichen Muskelkater, da ist son bisschen Scheuerei vermutlich lächerlich.
Das Wetter machte uns heute wirklich zu schaffen. Auch wenn es stark bewölkt war, war es richtig schwül. Der Himmel sah aus, als ob es jeden Moment anfangen würde zu regnen. Das tat es aber nicht. Dabei wären wir für ein paar Tropfen sogar noch ganz dankbar gewesen.
Kurz vor Kings Stanley machten wir unsere letzte Rast. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass wir immer noch frisch wie zwei Elfen durch die Lande tippelten. Ich war ziemlich platt und freute mich, dass wir bald unser Ziel erreichen würden. Nur noch durch den Ort, ein Stück über die Felder und durch einen kleinen Wald, dann sollten wir da sein!
Gegen 16.30 Uhr erreichten wir endlich das Valley View B&B. Sehr nettes Haus mit hübschem Zimmer. Nichts für grosse Leute, denn das Ganze findet unterm Dach statt. Wir sind nicht so riesig, da passt das wohl. Wir freuten uns auf eine Dusche. Im Geiste stellte ich mir schon seit Stunden vor, wie ich mich von der Mira Sport-Dusche mit 30 Tropfen Wasser pro Minute berieseln liess… Doch dieser Wunsch wurde uns vergönnt. Es gab eine Badewanne und die Raumhöhe liess ein aufrechtes Stehen in selbiger leider nicht zu. Dann gab es halt ein Vollbad, auch ok. Und: es gab eine richtige Mischbatterie!!!!
Jetzt sitzen wir im „The Old Fleece“, essen zu Abend, trinken ein oder zwei Pint und fallen gleich ins Bett. Wir freuen uns aufs Bett, denn die heutige Etappe hat uns Sportskanonen sehr gefordert. Die Knochen schmerzen und beim Gedanken an die morgige Etappe frage ich mich schon, ob wir uns etwas überschätzt haben bei der Buchung….
Gruss und bis Morgen
Katarina und Anja
PS: Fitbit meldet 30.392 Schritte und 113 Etagen!