Route: Wanderung von Shanklin nach Ryde
Entfernung: 23.9 km
Übernachtung: Yelf’s Hotel, Ryde
Auf der Zielgeraden und Sonne satt
Der letzte Tag unserer Wanderung brach an und wir wollten gar nicht aufstehen. Der gestrige Regentag hat sehr an der Motivation gezerrt. Aber heute war die letzte Wanderung für diese Ferien und so wie es aussah, war Petrus heute guter Laune!
Wir gingen um kurz vor halb 9 zum Frühstück. Das übliche Frühstück, jedoch nahm Katarina diesmal Ei-Benedict. Anders als wir die Dinger vor einigen Jahren kennengelernt haben, schwammen sie diesmal auch nicht in der Sauce davon. Sahen aber immer noch sehr mächtig aus. Am Nachbarstisch sass ein Holländer, der seinen Kaffee auf die gleiche Art und Weise pimpte, wie wir das gerade von Barbara (Eintrag in unserem Gästebuch) gelernt haben. Ich habe aber heute Morgen nicht daran gedacht. Sehr witzig auf jeden Fall.
Trotz dem wir heute so zäh in die Gänge kamen, haben wir es geschafft um 9.45 Uhr unsere Rucksäcke zu schultern und loszutippeln. Die Sonne schien, die Laune war extrem gut und wir waren sicher, dass wir die heutige Etappe zu Ende bringen würden. Egal, wann wir in Ryde ankämen.
Wir machten uns direkt auf den Weg zum Coastal Path. In der direkten Umgebung unseres Hotels gab es keinen Supermarkt, wo wir unser Mittagessen kaufen konnten. Das wussten wir aber bereits seit Gestern und hatten uns deshalb den Sainsbury Local in Sandown ausgesucht zum einkaufen. Sandown war nur 4 km entfernt und so weit würden wir es nach dem Frühstück wohl schaffen, nahmen wir an.
Wir tippelten also los. Da die Sonne so schön schien, machte es uns gar nichts aus, dass die ersten 6 km praktisch ausschliesslich auf Asphalt stattfanden. Am Anfang geht das noch, erst am Ende vom Tag ist es eher lästig. Nach 6 km erreichten wir endlich einen schönen naturbelassenen Wanderweg und das Laufen fiel deutlich leichter. Wir genossen die Wanderung und mussten uns zusammenreissen, dass wir nicht zu sehr rumtrödelten. Wir waren sehr beschäftigt mit in-die-Gegend-glotzen und Fotos machen.
Gemütlich wanderten wir durch die Lande, immer brav auf dem Coastal Path. Gegen 12 Uhr ereilte uns ein Hüngerchen und wir mussten vorwärts machen. Ein Blick auf die Karte konnte nicht schaden: „wo wollen wir Pause machen?“ – „Ich glaube, da hinten ist’s gut“ sagte Katarina. „Ja, aber noch weit“ erwiderte ich. Es war ganz klar, wir brauchten eine kleine Abkürzung. Es ist ja nicht Jedermanns Sache, aber wir sind gut in Abkürzungen finden! Der neue Weg war schnell auf der Karte gefunden. Jetzt war volle Konzentration erforderlich, schliesslich mussten wir den neuen Weg auch finden. Unvorstellbar, wenn wir falsch abgebogen und auf dem eigentlichen – viel längerem – Weg geblieben wären.
Da uns sowas nicht (mehr) passiert, bogen wir nicht falsch ab und fanden eine halbe Stunde später unseren Picknickplatz am – gerade nicht vorhandenen – Wasser. Am Hafen gab es den perfekten Steg für uns. Schuhe aus, Beine baumeln lassen, Sandwiches essen… das war der Plan. (und natürlich Chips und Schokolade – und Äpfel! Ja, wir hatten auch Äpfel. Die darf ich an dieser Stelle nicht vergessen, die klingen gut!!)
Unsere Mittagspause war gar nicht so lange, da wir schon später dran waren als die anderen Tage. Um 14.30 Uhr sind wir nach nur 30 Minuten Pause wieder aufgebrochen. Wir gingen rund um den Hafen, vorbei am Jachthafen und an einer ganze Reihe mit unterschiedlichsten Hausbooten. Es war leider gerade Ebbe, sonst hätte das Ganze noch besser ausgesehen. Aber auch ohne Wasser waren die vielen unterschiedlichen Boote hübsch anzusehen.
So langsam näherten wir uns Ryde und man konnte gut erkennen, auf welcher Seite der Insel am meisten Tourismus ist. An dieser Seite hatte es tolle Strände und die Hotels und Häuser sahen auch längst nicht mehr so abgerockt aus, wie an anderen Stellen an der Küste. Auch der Weg war einfach toll und wir hatten keine Probleme damit, dass wir sehr häufig auf Asphalt laufen mussten. Die Augen wurden gut unterhalten und wir machten uns gar nicht so viele Gedanken um irgendwelche Wehwehchen.
Um den Tag und das Wetter richtig auszukosten, machten wir um 16 Uhr schon die nächste Pause. Wir sassen am Strand auf einer Bank und sahen zu, was die Menschen am Strand so machten. Nur ein kurzer Zwischenstop, gar nicht so lange bis wir wieder weitergingen.
Kurz vor Ryde legten wir noch einen kleinen Glacéstop ein. Man merkt, wir hatten es heute nicht so wirklich eilig sondern genossen das Wetter.
Um 17.45 Uhr kamen wir in unserem Hotel an. Völlig verschwitzt und von der Sonne verbrannt, beendeten wir unsere letzte Tageswanderung. Auch wenn ich den Coastal Path auf der Isle of Wight nicht gerade zu einer der besten Destinationen für Wanderer zählen würde, waren die 5 Tage dennoch ganz toll – was auch daran lag, dass uns Petrus sehr milde gestimmt war.
Morgen Vormittag brechen wir auf nach London. Wir wissen noch nicht genau was wir dort während unseres 1,5-tägigen Aufenthalt tun werden, aber möglicherweise sollte ich noch etwas Geld aus dem Automaten holen…
Liebe Grüsse von der sonnigen Insel
Katarina und Anja
PS. Die Briten haben es drauf Handyantennen gut zu verstecken. Dann beschwert sich auch niemand mehr über die Dinger, die überall in der Gegend rumstehen. Finde die Antenne in unserer Galerie. 🙂