2. Teil der Anreise: Reise von Portsmouth nach Ryde

Übernachtung: Yelf’s Hotel, Ryde


Traumwetter auf der Isle of Wight

Wir haben gut geschlafen! Es ist nirgendwo ein Grossbrand ausgebrochen und auch andere Katastrophen blieben aus. Dass Tante May den Hut nimmt, da können wir nichts dafür. Wirklich nicht!

Heute hatten wir praktisch kein Programm und liessen den Tag ganz in Ruhe angehen. Nachdem wir ausgeschlafen waren, versuchten wir uns gegen 9 Uhr am Frühstück in unserem Hotel. Selbiges stellte sich leider als absolut unterirdisch heraus und so brachten wir diesen Event schnell hinter uns und sahen zu, dass wir das Hotel verliessen. Im Shopping Center hellte sich unsere Laune schnell wieder auf, was nicht nur am leckeren Kaffee lag, den wir uns dort kauften. 

Um gegen Mittag zur Isle of Wight zu gelangen, haben wir das Hovercraft gewählt. Das fuhr ab Southsea Hoverport, wohin wir mit dem Hoverbus fuhren. Dort angekommen kauften wir unsere Tickets und nahmen die nächste Möglichkeit zur Überfahrt um 13 Uhr. Die Fahrt mit dem Hovercraft dauerte nur 10 Minuten. Spannend war es trotzdem. Schon witzig son Ding. Man merkte nicht mal einen Unterschied, wenn man vom Land aufs Wasser fuhr, die Bodenbeschaffenheit war dem Hovercraft völlig egal. 

Inzwischen hatten wir Hunger. Unser Hotel war nicht weit vom Anleger entfernt, weshalb wir uns zuerst unseres Gepäcks entledigten. Danach suchten wir den hiesigen Chinamann im „Hongkong Express“ auf. Das Essen war ok, das Bier schmeckte fürchterlich. Mit der Rechnung bekamen wir Glückskekse serviert, die wir freudig entgegennahmen. Bei Katarina stand „Daisy is your lucky flower“. Vielleicht stand in meinem Keks ja etwas besseres. Schnell öffnete ich ihn und war gespannt, was der Keks mir sagen wird. Äh, Hallo? Spinnte der? Da stand „Each day compel yourself to do something you would rather not do“. Will mich dieser Keks zu Sport animieren? Nur, weil ich ständig davon rede, dass ich mich etwas mehr bewegen sollte? Fand mich dieser Keks am Ende sogar zu fett? Können Kekse so denken? Wir mussten da ganz schnell weg!

Wir brachen auf und schauten uns in Ryde um. Interessant war die Bahn, die die Strecke zwischen dem Pier in Ryde und Shanklin bediente. Im Halbstundentakt fuhren uralte U-Bahn-Wagen aus London auf der nur 13.6 km langen Strecke. Nachdem wir einige Fotos gemacht haben, entschlossen wir uns spontan mit dem rostigen Ding zu fahren. In Smallbrook Junction konnte man umsteigen auf die Isle of Wight Steam Railway. An diesem Wochenende fanden Sonderfahrten statt. Das war perfekt, hatten wir ohnehin zu viel Zeit und zu wenig zu tun. Das wollten wir mitnehmen. Eigentlich waren wir etwas spät dran. Aber wir kauften trotzdem zwei Tickets und fuhren mit wunderschönen alten Wagen (in der 3. Klasse) bis nach Havenstreet und mit dem Gegenzug direkt wieder zurück. Sehr niedlich, wie die alten Wagen durch die Gegend rumpelten. In Havenstreet angekommen, stiegen wir direkt in den anderen Zug, der im Gleis gegenüber stand. Nur wenige Minuten später fuhr uns dieser wieder zurück nach Smallbrook. Viele Trainspotter säumten den Weg. Uralte Männer mit Kameras bewaffnet, ständig auf der Suche nach den besten Bildern. Gerne wären wir noch etwas länger mit dem hübschen Zug gefahren. Aber dieses war unsere letzte Möglichkeit nach Ryde zurückzukommen. Nach diesem Zug fuhr da nichts mehr. Schade.

Heute war ein richtig toller Tag, den wir im Pub unseres Hotels ausklingen liessen. Wir wurden reichlich mit Sonne belohnt und es wäre schön, wenn das die nächsten Tage so bleiben könnte. Die Wetteraussichten sind gar nicht so schlecht. Um ein paar Tropfen werden wir in den weiteren Tagen nicht herumkommen. Aber vom Monsun sind wir weit entfernt. Bleibt die Angst der langen Etappen… ich bin immer noch der Meinung, dass wir fürchterlich ablosen werden. Morgen sind es nur knapp 14 km. Das geht ja noch zum warmlaufen. Schauen wir mal, was der Tag bringt.

Liebe Grüsse und bis Morgen

Katarina + Anja