Route: Wanderung von Portreath nach Hayle
Entfernung: 19,6 Kilometer
Übernachtung: The White Hart Hotel, Hayle
Da wir Gestern kein WLAN hatten, kommt dieser Bericht leider erst heute.
TAG 6 – eine lange Etappe
Der Sonntag fing „Klasse“ an. Mit Frühstück um 8 Uhr, welches sehr gut aussah – Der Kaffee war jedoch ganz entsetzlich. Die gute Frau fragte extra nochmal nach, ob wir wirklich starken Kaffee möchten oder vielleicht lieber nur mittelstark. „Nein, stark!“ bestätigte Katarina und was bekamen wir? Den Beweis, dass Briten einfach keinen Kaffee machen können. Das Kaffeewasser war einfach kaum trinkbar. Nicht vorstellbar, was sie wohl unter „mittelstark“ verstanden hätte. Der Fruchtsalat, die Kelloggs Coco Pops und das Rührei waren allerdings sehr gut.
Um 10 Uhr sind wir gut gesättigt auf unsere heutige Tour gegangen. Sie begann so, wie die Gestrige endete: mit vielen Treppen und ziemlich viel Auf und Ab. Obwohl wir quasi noch „frisch“ waren, war das wirklich anstrengend. Ansonsten war die heutige Etappe sehr schön. Das Wetter belohnte uns mit einem Mix aus Sonne und Wolken, der das Laufen sehr angenehm machte.
Kurz vorm Mittag kamen wir an eine geschützte Bucht, in der es offensichtlich etwas Gutes zu sehen gab. Viele Schaulustige knipsten was das Zeug hält… beim
Näherkommen sahen wir es dann auch. In der Bucht lagen ganz viele Robben und sonnten sich.
Auf den Fotos sind sie eher schlecht zu erkennen, die Meute Menschen ist da deutlich auffälliger. 😬
Unsere Mittagspause hatten wir ungefähr bei Kilometer 10 geplant. Wie sollte es auch anders sein, als wir endlich 10 Kilometer auf der Pappe hatten, gab es zwar das dringend benötigte WC, jedoch keine Bank oder sonst eine windgeschützte Stelle, in die wir uns hätten verziehen können. Ist ja komischerweise immer so. Also hiess es weiterlaufen. Um 13 Uhr, nach knapp 12 km, waren wir wirklich reif für eine Pause und fanden einen nicht sehr schönen, aber immerhin geschützten Platz zum Essen. Unser heutiges Mahl bestand aus Sandwiches, jeweils einer kleinen Tüte Chips, einem Milkybar und einem Apfel. Erweitert haben wir unser Festessen um eine Tüte Haribo „Giant Strawberries“. Also um eine KLEINE Tüte – nur 80 Gramm, ich schwöre! Zum Mittag verputzten wir aber auch nur die Sandwiches, die Chips und die Erdbeeren. Frucht muss sein!
Nach dem Mittagessen war die Luft etwas raus. Der Weg führte ab jetzt quer durch die Dünen und die Stapferei durch den Sand ist zwar sehr hübsch anzusehen, aber auch sehr anstrengend. Hinzu kam erschwerend, dass die Wegmarkierung wechselte und mancherorts sehr schwer zu sehen war. So kam es, dass wir uns öfter durch den Sand kämpfen mussten, als die Route es vorsah.
Um 15 Uhr waren wir reif für die nächste Pause, fanden erstaunlicherweise eine tolle Bank und liessen uns darauf nieder. Den Blick auf Strand und Meer gerichtet, hätten wir dort wohl sehr lange sitzen bleiben können. Das ging leider nicht, schliesslich waren es noch immer mindestens 3 km zu laufen bis zu unserem heutigen Tagesziel. Zur Stärkung assen wir deshalb zunächst einen Apfel und widmeten uns danach unseren Motivations-Milkybars. Vielleicht sollten wir demnächst eine grössere Packung kaufen. 100 Gramm motivieren vielleicht 4 x mehr als ein 25 Gramm-Riegel?
Dank Motivationsschub durch den freundlichen kleinen Cowboy, nahmen wir das letzte Stück auf uns und erreichten um 16.30 Uhr unser Hotel. Von aussen klasse, von innen etwas „angestaubt“. Aber, wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, drinnen in der Bar wartete Eddie Jones mitsamt seiner Gitarre auf uns! Also gingen wir rein in den Pub und kamen erst 3 Pints später dazu unser Zimmer in Beschlag zu nehmen. Wir waren nicht die Einzigen, die gemütlich bei Bier und Cider der Stimmungskanone lauschten. Ein gemütlicher Ausklang nach einer so langen Tagestour.
Nachdem wir unser Zimmer gesehen haben, wussten wir, dass es nicht unbedingt ein Fehler war, dass wir uns zunächst Eddie und seinem Kollegen gewidmet haben. Auch das Zimmer schrie nach Renovierung. Die Dusche war riesengross – die Freude darüber hielt genau so lange, bis ich sie ausprobieren durfte. Der Wasserdruck in England ist ja immer recht bescheiden. Aus dieser Dusche kamen aber wirklich derart wenige Tropfen, dass ich schon überlegt habe ob ich mit Zuhilfenahme des Zahnputzbechers nicht schneller nass würde…. ein Elend.
Fakten: Erlaufene Kilometer: 21.2 km, Zeit: 4:31 Std., durchschnittliche Geschwindigkeit: 3,8 km/Std., Schritte: 36.934
Der Ort Hayle ist alles andere als reizvoll. Wir freuen uns auf die morgige Etappe, wenn es nach St. Ives geht.
Gruss
Katarina & Anja